Wenn deine Innentür nicht mehr richtig schließt, quietscht, oder der Rahmen brüchig ist, liegt das Problem oft nicht am Türblatt - sondern an der Zarge. Die Zarge, auch Türrahmen genannt, ist der stabile Rahmen, der in der Wand verankert ist und das Türblatt trägt. Viele Heimwerker denken, sie können einfach das Türblatt austauschen. Doch wenn die Zarge beschädigt, verformt oder nicht mehr waagrecht ist, hilft das nicht. Ein neues Türblatt in einer kaputten Zarge funktioniert nur kurzfristig - und wird bald wieder Probleme machen.
Warum du die Zarge manchmal unbedingt tauschen musst
Eine Zarge ist kein bloßer Rahmen. Sie übernimmt eine statische Funktion: Sie hält die Tür stabil, sorgt für Schallschutz und verhindert Zugluft. Wenn sie beschädigt ist, wird das ganze Türsystem instabil. Typische Gründe für einen Austausch sind:- Feuchtigkeitsschäden durch undichte Duschen oder Lecks - Holz faul, Metall rostet
- Verformung durch falschen Einbau oder Setzungsprobleme im Haus
- Renovierung mit Wanddurchbrüchen - die alte Zarge passt nicht mehr
- Schlechter Schallschutz - moderne Zargen haben Dichtungen, die alte nicht haben
- Unsichere Tür - alte Zargen lassen sich leicht aufhebeln
Ein falsch eingebaute Zarge führt zu Schließproblemen, schnellem Verschleiß der Scharniere und sogar zu höheren Heizkosten. Der Fachverband Deutscher Tischler warnt: Falsch montierte Zargen verursachen bis zu 30 Prozent mehr Wartungskosten. Das bedeutet: Eine billige Lösung wird teuer - und zwar langfristig.
So funktioniert der Austausch der Zarge - Schritt für Schritt
Ein Zargenaustausch ist kein Wochenendprojekt für Anfänger. Aber wenn du weißt, was du tust, kannst du den Ablauf verstehen - und besser einschätzen, ob du den Handwerker brauchst.- Alte Tür und Zarge entfernen: Zuerst nimmst du das Türblatt ab. Dann löst du die alte Zarge von der Wand. Das geht mit einem Stemmeisen, einem Hammer und einem Winkelschleifer, wenn die Zarge mit Dübeln oder Nägeln befestigt ist. Achte darauf, die Wand nicht zu beschädigen - besonders bei Putz oder Gipskarton.
- Laibung reinigen: Nach der Demontage musst du die Öffnung komplett von altem Kleber, Bauschaum und Staub befreien. Alles, was nicht fest sitzt, muss raus. Sonst passt die neue Zarge nicht richtig.
- Neue Zarge vorbereiten: Die neue Zarge muss genau auf deine Wanddicke zugeschnitten sein. Typische Wandstärken sind 10 cm, 20,5 cm oder 28,5 cm. Die Zarge muss auch die richtige Höhe haben - sonst wird die Tür zu hoch oder zu niedrig. Die meisten Zargen kommen mit Anschlagleisten und Dichtungen vorinstalliert.
- Zarge einsetzen und ausrichten: Das ist der kritischste Schritt. Die Zarge muss absolut lotrecht, waagrecht und fluchtgerade sein. Sonst schließt die Tür nicht. Profis benutzen Lasermessgeräte und Keile. Du kannst auch eine Wasserwaage nehmen - aber achte darauf, dass du sie an mehreren Punkten prüfst.
- Fixieren mit Bauschaum und Schrauben: Nachdem die Zarge perfekt ausgerichtet ist, füllst du den Spalt zwischen Wand und Zarge mit Bauschaum. Warte, bis er aushärtet. Dann sichere die Zarge mit Schrauben - max. 60 cm Abstand zwischen den Befestigungspunkten. Nicht zu fest anziehen, sonst verformst du die Zarge.
- Türblatt einhängen und justieren: Nachdem der Schaum getrocknet ist, hängst du das neue Türblatt ein. Jetzt prüfst du, ob es leicht schließt, ohne zu reiben. Die Scharniere werden dann fein justiert.
Profis schaffen das in 1,5 Stunden pro Tür. Heimwerker brauchen oft 4,5 Stunden - und haben danach noch eine Tür, die nicht richtig schließt. Eine Studie der FH Münster zeigt: 83 Prozent der Fehlmontagen liegen an der falschen Ausrichtung der Zarge. Das ist kein Zufall - das ist ein klassischer Fehler, den man nur mit Erfahrung vermeidet.
Kosten für den Zargenaustausch: Was du 2025 wirklich bezahlst
Die Kosten hängen von drei Dingen ab: Material, Aufwand und Region. Hier ist ein realistischer Überblick für 2025.| Materialart | Zarge (ohne Türblatt) | Türblatt | Einbaukosten | Gesamtkosten |
|---|---|---|---|---|
| Stahlzarge (10 cm Wand) | 65-75 € | 80-120 € | 140-170 € | 285-365 € |
| Holzzarge (10 cm Wand) | 100-180 € | 120-200 € | 140-170 € | 360-550 € |
| Stahlzarge (28,5 cm Wand) | 90-100 € | 150-250 € | 140-170 € | 380-520 € |
| Holzzarge (28,5 cm Wand) | 220-300 € | 250-400 € | 140-170 € | 610-870 € |
| Glastür mit Zarge | 100-150 € | 200-350 € | 100-130 € | 400-630 € |
Die Kosten für die Zarge selbst machen etwa 40 Prozent aus, das Türblatt 60 Prozent. Das ist anders als bei vielen anderen Reparaturen - hier ist das Türblatt der teurere Teil. Dazu kommen noch 30-50 Euro für Bauschaum, Dübel, Dichtungen und Kleinteile. Die Einbaukosten liegen bei 140-170 Euro für eine normale Zimmertür - das ist der Standardpreis, den die meisten Handwerker verlangen.
Regionale Unterschiede sind groß: In München sind die Preise bis zu 22 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. In Sachsen-Anhalt kannst du bis zu 15 Prozent sparen. Das liegt an den Lohnkosten und der Nachfrage. Auch die Art der Zarge macht einen Unterschied: Lackierte Zargen ab 100 Euro, furnierte ab 200 Euro, Massivholz ab 200 Euro. Wenn du eine Zarge mit Schallschutzdichtung willst, musst du mit 20-30 Euro mehr rechnen.
Zarge austauschen - selbst machen oder Profi?
Viele Heimwerker versuchen es selbst - und scheitern. Ein Nutzer auf Hausfrage.de schrieb: „Habe drei Tage gebraucht, die Zarge einzubauen. Die Tür schloss nicht. Der Profi hat es in zwei Stunden perfekt gemacht - und verlangt 170 Euro.“Die Gründe für den Misserfolg sind klar:
- Falsche Ausrichtung: Die Zarge ist nicht waagrecht oder lotrecht - die Tür klemmt
- Zu viel Bauschaum: Der Schaum dehnt sich aus und verformt die Zarge
- Zu wenig Befestigung: Die Zarge wackelt - später wird sie locker
- Keine statische Prüfung: Bei Wanddurchbrüchen muss die Last verteilt werden - sonst reißt die Wand
Die Handwerkskammer Köln warnt ausdrücklich: Wer bei Wanddurchbrüchen keine statische Berechnung macht, riskiert teure Schäden. Das ist kein theoretisches Risiko - das passiert oft in Altbauten mit Holzbalkendecken.
Wenn du deine Zarge selbst tauschen willst, brauchst du:
- Professionelle Werkzeuge: Lasermessgerät, Winkelschleifer, Bohrmaschine mit Tiefenanschlag
- Zeit: Mindestens 4-6 Stunden pro Tür
- Verständnis für Statik: Wie wird die Last der Tür auf die Wand übertragen?
- Und vor allem: Geduld
Für die meisten ist es sinnvoller, einen zertifizierten Tischler oder Schreiner zu beauftragen. Die durchschnittliche Bewertung auf Handwerkerplattformen liegt bei 4,2 von 5 Sternen - und das, obwohl viele Kunden mit unerwarteten Zusatzkosten kämpfen. Ein Nutzer auf TrustedShops berichtet: „Hatte mit 150 Euro gerechnet - am Ende waren es 280 Euro wegen Anfahrt und Entsorgung.“
Was du vorher klären musst
Bevor du einen Handwerker beauftragst, solltest du folgende Fragen klären:- Welche Wandstärke hat meine Wand? Das bestimmt die Zargenbreite. Miss sie mit einem Maßband - nicht schätzen.
- Was für eine Tür brauchst du? Möchtest du eine einfache Holztür, eine mit Glas, oder eine mit Schallschutz? Das beeinflusst den Preis.
- Wird die alte Zarge entsorgt? Manche Handwerker berechnen das extra - 20-40 Euro.
- Steht die Tür in einem historischen Gebäude? Dann brauchst du eine Genehmigung. Spezielle Materialien (z. B. Massivholz mit originaler Oberfläche) können die Kosten um bis zu 70 Prozent erhöhen.
- Gibt es einen Kostenvoranschlag mit Einzelpreisen? Vermeide Pauschalangebote. Frag nach: Materialpreis, Einbau, Entsorgung, Anfahrt.
Was du 2025 sonst noch wissen solltest
Der Markt für Zargen verändert sich. Neue, vorgefertigte Systeme wie das von Bauwerk verkürzen die Montagezeit um 35 Prozent - aber kosten 18 Prozent mehr. Materialpreise sind seit 2023 um durchschnittlich 12,4 Prozent gestiegen. Das liegt an höheren Holz- und Stahlkosten.Langfristig ist der Trend klar: Mehr Menschen sanieren ihre Altbauten energieeffizient. Das bedeutet: Zargen mit integrierten Dichtungen werden immer wichtiger. Experten wie Prof. Dr. Klaus Meier von der TU Dresden bestätigen: Moderne Zargen halten 20-30 Jahre - wenn sie richtig eingebaut sind.
Wenn du deine Zarge tauschen willst: Denk nicht nur an den Preis. Denk an die Funktion. Eine gut eingebaute Zarge schließt leise, hält warm, und braucht jahrelang keine Wartung. Eine schlechte Zarge - egal wie billig - wird dich später ärgern.
Kann ich eine alte Zarge einfach abdichten, statt sie zu tauschen?
Nein. Wenn die Zarge verformt, faul oder beschädigt ist, hilft Dichtmasse oder Lack nicht. Du kannst nur die Dichtungen erneuern, wenn die Zarge selbst intakt ist. Bei Feuchtigkeitsschäden oder Rissen ist ein Austausch die einzige dauerhafte Lösung.
Wie lange dauert ein Zargenaustausch?
Ein erfahrener Handwerker braucht 1,5 bis 2 Stunden pro Tür. Heimwerker brauchen oft 4 bis 6 Stunden - und haben danach noch Probleme mit der Tür. Die Justierung der Zarge ist der zeitaufwändigste Teil.
Ist es teurer, eine Zarge mit Türblatt zu tauschen oder nur das Türblatt?
Ein kompletter Austausch (Zarge + Türblatt) kostet 140-170 Euro Einbau plus Material. Nur das Türblatt in einer alten Zarge einzubauen, kostet nur 60-75 Euro. Aber: Wenn die Zarge kaputt ist, ist der billige Weg teurer - weil die neue Tür nicht richtig funktioniert und schneller verschleißt.
Welche Zarge ist die beste für Schallschutz?
Für guten Schallschutz brauchst du eine Holzzarge mit integrierter Schallschutzdichtung. Stahlzargen leiten Schall besser. Achte auf die DIN 4109-Zertifizierung - diese Zargen reduzieren den Schall um bis zu 40 dB. Sie kosten 20-30 Euro mehr, aber sie sparen dir Stress und Nerven.
Kann ich die Zarge auch nachträglich auf die Wanddicke anpassen?
Nein. Die Zarge muss exakt auf die Wanddicke zugeschnitten sein. Wenn du eine Zarge für 20,5 cm Wand in eine 28,5 cm Wand einbaust, bleibt ein großer Spalt - der nicht mit Schaum auszufüllen ist. Das führt zu Zugluft, Schallproblemen und statischen Risiken. Wähle die Zarge immer nach deiner tatsächlichen Wanddicke.
Endlich mal ein Beitrag, der nicht nur denkt, er hilft, sondern wirklich hilft. Ich hab’s selbst versucht – und danach war die Tür wie ein Schrank, der sich weigert, zuzugehen. Der Profi hat’s in 90 Minuten perfekt gemacht. 170 Euro? Geld, das ich nie bereut habe.
Kein Stress, keine Wut, keine neue Tür, die nach drei Tagen wieder quietscht. Einfach nur: richtig machen.
Die Aussage, dass 'eine billige Lösung wird teuer – langfristig', ist nicht nur korrekt, sondern empirisch belegbar. Die Studie der FH Münster, die mit 83 % Fehlmontagen durch falsche Ausrichtung arbeitet, ist methodisch robust. Es ist jedoch unzulänglich, die Kostenanalyse ohne Berücksichtigung der Diskontierungsrate für zukünftige Wartungskosten zu präsentieren. Ein ökonomischer Vergleich erfordert NPV-Berechnungen – nicht bloße Summenbildung.
Bitte zitieren Sie künftig die Quellen der Kostenangaben gemäß DIN 1421.
Wer das selbst macht, hat keine Ahnung, was er tut. Ich hab’s probiert – und jetzt hab ich eine Wand, die aussieht, als hätte sie ein Igel mit einem Betonmischer bearbeitet. Die Zarge war schief, der Schaum quoll raus wie Zahnpasta aus einer Tube, und die Tür hat sich nicht mal mehr angeschlossen. Ich hab den Typen angerufen – der kam, lachte, und hat’s in einer Stunde repariert. 170 Euro. Ich hätte sie lieber für Bier ausgegeben. Aber nein. Ich musste lernen. Und jetzt sage ich: Lass es sein. Ruf einen Profi.
Wirklich. Ich meine das ernst.
Die Zarge ist kein Möbelstück. Sie ist ein statisches Element. Wer das nicht versteht, sollte nicht bohren.
Und wer glaubt, er könne mit einer Wasserwaage und einem Winkelschleifer eine Wand stabilisieren, braucht keine Anleitung. Er braucht eine Psychiatrie.
Ich hab’s gemacht. Tür schließt. Aber nur, wenn man sie mit dem Fuß zudrückt. 😅
Werde jetzt nen Handwerker rufen. Und zwar mit Bier als Trinkgeld.
Die detaillierte Aufschlüsselung der Kosten und die klare Unterscheidung zwischen Holz- und Stahlzargen sind bemerkenswert. Besonders wertvoll ist der Hinweis auf die regionale Preisdifferenzierung, die oft übersehen wird. In ländlichen Regionen Deutschlands sind die Handwerkerkosten signifikant niedriger, was nicht nur auf geringere Lebenshaltungskosten, sondern auch auf eine andere Arbeitskultur zurückzuführen ist.
Ich empfehle, die Entsorgung der alten Zarge im Vorfeld zu klären – viele Handwerker verrechnen diese als versteckte Kosten, obwohl sie im Leistungsumfang enthalten sein sollten.
Ich habe eine Zarge in einem Altbau aus 1927 ausgetauscht. Die Wand war aus Kalkstein, die alte Zarge aus Eiche, 18 cm breit, mit Holzdübeln. Kein Bauschaum. Keine Schrauben. Nur Leim und Holzkeile.
Die neue Zarge musste ich per Hand zurechtschleifen. Drei Tage Arbeit. Kein Laser. Keine Maschine. Nur Augenmaß und Geduld.
Heute, zehn Jahre später, schließt sie immer noch leise. Keine Zugluft. Kein Quietschen.
Manchmal ist langsamer besser. Und manchmal ist alte Technik die bessere Technik.
Die Erwähnung der DIN 4109-Zertifizierung für Schallschutz ist korrekt und wichtig. Allerdings ist die Angabe von 40 dB Reduktion irreführend. Die tatsächliche Schallreduzierung hängt vom gesamten Bauteil ab – nicht nur von der Zarge. Ein Fenster oder eine schlecht gedämmte Wand kann die Wirkung vollständig zunichtemachen.
Ein Zargenaustausch allein ist kein Schallschutz-Upgrade. Es ist ein Baustein – und nur einer davon.
Ich hab in Dublin eine Zarge aus dem Jahr 1950 ausgebaut. Die war aus Eiche, mit Messingbeschlägen. Die alte Zarge war 12 cm breit – die Wand war 20 cm. Kein Problem. Der Handwerker hat die Zarge einfach mit Holzleisten verlängert. Kein Bauschaum. Kein Schrauben. Nur Holz, Leim und ein bisschen Liebe.
Die Tür schließt immer noch perfekt. Nach 70 Jahren.
Wir brauchen nicht mehr Technik. Wir brauchen mehr Respekt fürs Handwerk.
Die Kostenangaben sind unvollständig und irreführend. Die Einbaukosten von 140–170 € gelten nur für Standardzimmertüren in Neubauten mit idealen Rahmenbedingungen. In Altbauten mit feuchten Wänden, unebenen Öffnungen oder fehlender Lastenabtragung liegen die Kosten bei 280–420 € – und das ist noch ohne statische Berechnung.
Der Autor ignoriert die Haftungsrisiken. Wer eine Zarge falsch einbaut, haftet bei Wandrissen. Das ist kein Handwerksfehler. Das ist Bauvergehen.
Bitte korrigieren Sie die Tabelle. Sie ist nicht nur ungenau – sie ist gefährlich.
Deutschland hat es verlernt, richtig zu bauen. Wir haben uns auf Billiglösungen verlegt. Auf Bauschaum statt Holzverbindungen. Auf Schrauben statt Kleben. Auf Schnellmontage statt Handwerk.
Die Zarge ist kein Teil, das man austauscht. Sie ist ein Symbol. Ein Symbol dafür, dass wir nicht mehr bereit sind, Zeit zu investieren. Dass wir lieber 170 Euro zahlen, als 4 Stunden zu lernen.
Das ist kein Heimwerken. Das ist Kapitulation.
Und deshalb wird unsere Infrastruktur immer schwächer. Weil wir uns weigern, es richtig zu machen.