Fluchtweg Brandschutztür – alles, was du wissen musst

Eine Fluchtweg‑Brandschutztür ist nicht nur ein Bauteil, sie ist ein echter Lebensretter. Sie muss im Notfall das Feuer zurückhalten und gleichzeitig eine sichere Flucht ermöglichen. Deshalb gibt es klare Regeln, die jeder Bauherr und Handwerker kennen sollte.

Gesetzliche Vorgaben für Fluchtweg‑Brandschutztüren

In Österreich schreibt die OIB‑Richtlinie vor, dass Türen in Fluchtwegen mindestens die Brandschutzklasse T30 oder T60 haben müssen – das bedeutet, sie halten das Feuer mindestens 30 bzw. 60 Minuten zurück. Außerdem muss die Tür selbstschließend sein, also automatisch schließen, wenn sie nicht gedrückt wird. Das ist wichtig, weil im Ernstfall niemand Zeit hat, die Tür manuell zu schließen.

Die Tür muss außerdem eine passende Feuerwiderstandsdürre (FWD) besitzen und darf keine großen Lücken um den Rahmen herum haben. Ein gut eingespielter Dichtungsstreifen sorgt dafür, dass Rauch nicht unter die Tür kriecht. Bei Gebäuden mit vielen Personen, wie Schulen oder Krankenhäusern, gelten oft noch strengere Vorgaben, zum Beispiel T90 oder sogar T120.

Praktische Tipps für Planung und Einbau

Bevor du eine Tür bestellst, prüfe, welchen Klassifizierungsnachweis der Hersteller liefert. Das Dokument bestätigt, dass die Tür die geforderte Feuerwiderstandsdauer hält. Achte außerdem auf das passende Türblatt‑Material – Holz kann gut sein, wenn es speziell behandelt ist, aber Stahl bietet meist höhere Sicherheit.

Der Einbau muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Nur so ist garantiert, dass die Scharniere, Schließsysteme und Dichtungen exakt nach den Vorgaben montiert werden. Miss die Türöffnung exakt aus, denn ein zu großes Spiel führt sofort zu einem Brandschutzmangel. Hast du Zweifel, lass die Montage von einem Brandschutzbeauftragten abnehmen.

Ein weiterer Punkt: Die Beschilderung. Fluchtweg‑Brandschutztüren brauchen ein gut sichtbares Schild mit dem Feuerwiderstandssymbol und der Klasse (z. B. “T30”). Das Schild muss auch bei Stromausfall leuchten, falls es sich um eine Notausgangstür handelt.

Wenn du bereits ein altes Gebäude modernisieren willst, prüfe, ob die vorhandenen Türen aufgerüstet werden können. Oft reicht ein neuer Dichtungsstreifen und ein Brandschutzrahmen, um die Tür nachträglich zu zertifizieren. Das spart Geld und verhindert unnötige Abrisse.

Zum Schluss: Wartung. Eine Brandschutztür verliert ihre Wirkung nicht von allein. Kontrolliere mindestens einmal im Jahr, ob die Tür richtig schließt, die Scharniere noch geschmiert sind und die Dichtungen keine Risse zeigen. Kleine Mängel lassen sich schnell beheben, bevor die Behörde sie bei einer Inspektion beanstandet.

Mit diesen Infos bist du gut gerüstet, um die richtige Fluchtweg‑Brandschutztür zu wählen, korrekt einbauen zu lassen und langfristig zu pflegen. Sicherheit geht vor – und das kostet weniger, wenn du von Anfang an alles richtig machst.