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Fertighaus vs. Massivhaus: Wer ist wirklich günstiger?

Fertighaus vs. Massivhaus: Wer ist wirklich günstiger?

Fertighaus vs. Massivhaus Kostenrechner

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Gesamtkostenübersicht

Fertighaus

Grundkosten (Bau)
Grundstückspreis
Innenausbau
Außenanlagen
Gesamt

Massivhaus

Grundkosten (Bau)
Grundstückspreis
Innenausbau
Außenanlagen
Gesamt
Kostenunterschied
Berechnung basiert auf den Durchschnittswerten aus der Artikelpublikation
Fertighaus ist günstiger

Hinweis: Die Berechnung basiert auf den Durchschnittswerten der Artikelpublikation. Die tatsächlichen Kosten können je nach Region, Anbieter und individuellen Wünschen variieren. Der Unterschied zwischen Fertighaus und Massivhaus beträgt im Schnitt 25-30%.

Wenn du gerade ein eigenes Heim planst, taucht schnell die Frage auf: Fertighaus Kosten vergleichen mit denen eines Massivhauses. Beide Bauweisen haben ihre eigenen Preisstrukturen, Zeitpläne und langfristigen Folgen. In diesem Artikel erfährst du, welche Faktoren den Endpreis bestimmen, wie sich Bauzeit und Energieeffizienz unterscheiden und welche Entscheidungshilfe dir hilft, das passende Modell zu wählen.

Was versteht man unter einem Fertighaus?

Fertighaus ist ein vorgefertigtes Wohngebäude, das in einer Fabrik produziert und anschließend als Bauabschnitt (Module) zur Baustelle transportiert wird. Die Fertigung erfolgt nach standardisierten Plänen, die sich leicht an individuelle Wünsche anpassen lassen. Typische Merkmale:

  • Stahl- oder Holzrahmenkonstruktion
  • Standardisierte Wandplatten, Dachmodule und Fensterrahmen
  • Hohe Vorfertigung - bis zu 80% der Bauzeit entfällt vor Ort
  • Klare Preisstruktur dank Fertigungs‑ und Montagepauschale

Was ist ein Massivhaus?

Massivhaus bezeichnet ein Gebäude, das komplett vor Ort aus tragenden Materialien wie Beton, Ziegel oder Kalksandstein errichtet wird. Der Bau erfolgt in einzelnen Arbeitsschritten (Fundament, Außenwände, Innenwände, Dach). Hauptmerkmale:

  • Individuelle Architektur - fast keine Grenzen beim Grundriss
  • Längere Bauzeit, weil jeder Bauabschnitt einzeln ausgeführt wird
  • Höhere Material- und Arbeitskosten, aber größere Flexibilität bei Sonderwünschen
  • Typischerweise höhere Schallschutz‑ und Wärmedämmeigenschaften

Kostenvergleich - zentrale Preisfaktoren im Überblick

Die reinen Baukosten pro Quadratmeter geben einen schnellen Anhaltspunkt. Sie umfassen Material, Fertigung bzw. Rohbau und Montage, aber nicht Grundstück, Genehmigungen oder Innenausbau.

Durchschnittliche Baukosten und weitere Kennzahlen (2025)
KriteriumFertighausMassivhaus
Baumängel(€/m²)1.600-2.2002.300-3.000
Bauzeit (Monate)4-79-14
Energieeffizienz‑StandardKfW‑Effizienzhaus 55KfW‑Effizienzhaus 40
Grundriss‑FlexibilitätBegrenzt (module‑basiert)Hoch (individuell planbar)
Preissteigerungs‑RisikoGering - Preis fest nach AngebotHoch - Materialpreise schwanken

Die Zahlen beruhen auf Daten des österreichischen Bauverbands und aktueller Marktstudien (2024/2025). Sie zeigen, dass das Fertighaus im Schnitt 25% günstiger ist, wenn man reine Baukosten vergleicht.

Isometrische Darstellung zweier Bauabläufe: schneller Modulaufbau vs. langsames Mauerwerk.

Wie wirkt sich die Bauzeit auf die Gesamtkosten aus?

Eine kürzere Bauzeit bedeutet niedrigere Zinsbelastungen, weil das Baukredit‑Darlehen schneller abbezahlt wird. Zudem fällt das Risiko von Lieferengpässen (z.B. Holz‑ oder Stahlpreiserhöhungen) geringer aus. Bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 3% beträgt die Zinsbelastung für ein 10‑Monat‑Projekt etwa 2% des Baukredits, während ein 14‑Monat‑Projekt rund 3% zusätzlich kostet.

Gesamtkosten: Mehr als nur das Haus

Um ein realistisches Bild zu bekommen, musst du Folgendes einrechnen:

  1. Grundstückskosten (je nach Lage Oberösterreich 250-550€/m²)
  2. Genehmigungsgebühren (ca. 5% der reinen Baukosten)
  3. Innenausbau (Sanitär, Elektro, Bodenbeläge - durchschnittlich 500€/m²)
  4. Außenanlagen (Garten, Zufahrt - ca. 30€/m²)
  5. Finanzierungskosten (Zinsen + Nebenkosten)

Ein Beispiel: Ein 150m²‑Haus auf einem 500m²‑Grundstück. Bei einem Fertighaus (Durchschnitt 1.900€/m²) ergeben sich 285.000€ reine Baukosten. Addiert man Grundstück (350€/m²×500m²=175.000€) und Innenausbau (75.000€) entsteht ein Gesamtbudget von rund 535.000€. Für ein vergleichbares Massivhaus (Durchschnitt 2.650€/m²) steigen die Baukosten auf 397.500€, das Gesamtkonto liegt bei etwa 648.000€. Der Preisunterschied kann also knapp 110.000€ betragen.

Finanzierung und Förderungen

Der österreichische KfW‑Nachbar, die Österreichische Wirtschaftsförderung (OeWB), unterstützt energieeffiziente Neubauten. Für ein Fertighaus, das das KfW‑Effizienzhaus 55 erreicht, gibt es einen Tilgungszuschuss von bis zu 12% des Darlehens. Massivhäuser, die den höheren Standard Effizienzhaus 40 erreichen, können sogar 15% erhalten. Die Förderungen reduzieren die Zinsbelastung und können die anfänglichen Preisunterschiede etwas nivellieren.

Müller‑Familie mit Hausschlüsseln vor ihrem fertigen Fertighaus, umgeben von Finanzunterlagen.

Vor‑ und Nachteile im Überblick

Pro‑ und Contra‑Liste
FertighausMassivhaus
PreisUnter2.200€/m² (günstiger)Über2.300€/m²
Bauzeit4‑7Monate (schnell)9‑14Monate (länger)
FlexibilitätModul‑basiert, begrenzte Grundriss‑VariantenIndividuelle Gestaltung ohne Einschränkungen
EnergieeffizienzStandard KfW‑55Standard KfW‑40 oder besser
Risiko PreissteigerungPreis fix nach AngebotMaterial‑ und Lohnkosten können schwanken

Praxisbeispiel: Zwei Bauherren, ein Ziel

Familie Müller aus Graz wollte 2025 ein 160m²‑Haus für ihre wachsende Kinderzahl. Sie verglichen zwei Angebote:

  • Fertighaus - 1.850€/m², Bauzeit 5Monate, KfW‑55, Rückmeldung: schnelle Fertigstellung, aber weniger Spielraum für ein offenes Wohn‑/Arbeits‑Konzept.
  • Massivhaus - 2.600€/m², Bauzeit 12Monate, KfW‑40, Rückmeldung: Windfang und große Dachgauben nach Wunsch, aber mit Bauzeitverlängerung durch Lieferengpässe.

Nach genauer Kalkulation entschieden sich die Müllers für das Fertighaus, weil die Finanzierung über ein 5‑Jahres‑Darlehen günstiger blieb und sie bereits 2026 einziehen wollten. Der Gesamtkaufpreis lag bei 515.000€, das Massivhaus hätte 620.000€ gekostet.

Entscheidungshilfe - Checkliste für deine Wahl

  • Wie hoch ist dein Gesamtbudget (inkl. Grundstück, Innenausbau)?
  • Wie wichtig ist dir ein kurzer Einzugstermin?
  • Benötigst du besonderen Grundriss‑Flexibilität (z.B. Home‑Office, Barrierefreiheit)?
  • Welchen Energiestandard willst du erreichen?
  • Wie hoch ist dein Risiko‑Toleranz bei möglichen Preissteigerungen?

Wenn du bei den ersten drei Punkten eher auf Kosten und Zeit setzt, ist das Fertighaus oft die bessere Wahl. Legst du Wert auf maximale Gestaltungsfreiheit und höchste Dämmwerte, kann das Massivhaus trotz höherer Kosten sinnvoll sein.

Häufig gestellte Fragen

Wie viel günstiger ist ein Fertighaus im Schnitt?

Ein Fertighaus kostet in Österreich durchschnittlich 1.600-2.200€/m², während ein Massivhaus 2.300-3.000€/m² liegt. Der Unterschied liegt also bei etwa 25% bis 30%.

Kann ich ein Fertighaus individuell anpassen?

Ja, aber die Flexibilität ist begrenzt. Innenwände, Fenstergrößen und Grundriss‑Varianten können innerhalb der vorgegebenen Modul‑Bauweise gewählt werden. Größere Sonderwünsche erfordern oft zusätzliche Kosten oder gehen über die Standard‑Optionen hinaus.

Welcher Energieträger ist beim Fertighaus üblich?

Die meisten modernen Fertighäuser setzen auf Wärmepumpen in Kombination mit einer guten Wärmedämmung (KfW‑Effizienzhaus 55). Einige Bauhersteller bieten auch Pellet‑ oder Solar‑Hybridlösungen an.

Wie wirkt sich die Bauzeit auf die Kreditkosten aus?

Je länger die Bauzeit, desto länger muss das Darlehen laufen, bevor die Tilgung beginnt. Bei einem Zins von 3% verursacht ein zusätzlicher Monat an Bauzeit rund 0,25% mehr Zinskosten gegenüber dem Kreditbetrag.

Gibt es staatliche Förderungen für Fertighäuser?

Ja. Über die österreichische Förderbank (OeFB) erhalten Bauherren Tilgungszuschüsse, wenn das Haus die KfW‑Effizienzhaus‑Standards erreicht. Der Zuschuss kann bis zu 12% des Darlehens betragen, bei höherer Energieeffizienz sogar bis zu 15%.

1 Kommentare

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    antoine vercruysse Oktober 14, 2025 AT 03:37

    Ich finde die Gegenüberstellung faszinierend, weil sie nicht nur die reinen Baukosten beleuchtet, sondern auch die langfristigen finanziellen Auswirkungen, die oft übersehen werden. Die klare Aufschlüsselung von Bauzeit, Energieeffizienz und Fördermöglichkeiten verleiht dem Leser ein tiefes Verständnis für die entscheidenden Faktoren. Besonders beeindruckt mich, wie das Beispiel der Familie Müller die theoretischen Zahlen in eine greifbare Geschichte verwandelt. Es zeigt, dass ein günstigeres Fertighaus nicht automatisch bedeutet, dass man auf Qualität verzichten muss. Vielmehr wird deutlich, dass ein gut geplantes Projekt sowohl Kosten als auch Zeit spart, während es zugleich moderne Standards erfüllt.

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